Fundamentale Analyse
USA
Im Jahre 2007/2008 ist die grösste Kreditkrise aller Zeiten ausgebrochen, dessen Auswirkungen bis heute für fast jeden Bürger in Europa und in Amerika immer noch spürbar sind. In Folge der Krise ging die Kreditnahme von US Privatverbrauchern (oder die Kreditvergabe von Banken an Privatverbrauchern) drastisch zurück, auch wenn man die Hypothekenaufnahme ausnimmt. Während die Kreditaufnahme in den 40 Jahren bis 2007 um 10% pro Jahr stieg, verringerte sich die Kreditaufnahme von 2007-2008 um 5%. Die Verringerung der Kreditaufnahme verringerte sich bis 2011 weiter, was zur Bankenkrise führte.
Seit 2011 steigt die Kreditaufnahme wieder stark an. Gründe dafür ist unter anderem eine wirtschaftliche Erholung in den USA, und verschiedenen staatlichen Anreizen. So stieg die Kreditaufnahme von März 2011- März 2012 um 7.8% (ohne Hypotheken und ohne Inflation). Nur im März stieg die Kreditaufnahme um 0.85%. Diese Zahlen sind positiv und zeigen, dass der Aufschwung in den USA in gutem Tempo vorangeht, und dass der amerikanische Verbraucher den Glauben in seine Zukunft wieder optimistischer sieht. Übrigens- das grösste Wachstum wird in der Kreditaufnahme für Neuwagen verzeichnet.
Europa
Die Wahlergebnisse von Frankreich und von Griechenland standen im Fokus des Interesses während der letzten Woche. Vor allem die Wahlergebnisse in Griechenland geben neue Gründe zur Besorgnis. Extremistische Parteien im linken und im rechten politischen Spektrum Griechenlands gewannen viele Stimmen, und diese Parteien befürworten einen Austritt aus dem Euroraum. Ein Austritt von Griechenland wird zwar allgemein nicht als Katastrophe betrachtet, aber ein Schneeballeffekt könnte den Euroraum in arge Schwierigkeiten bringen.
Es gibt jedoch auch positives aus dem Euroraum zu berichten: Die EU Kommission hat zwar eine Rezession seit Februar bestätigt, geht aber davon aus, dass ein Aufschwung in Europa in der 2. Jahreshälfte einsetzen werden, dass sich dann nächstes Jahr noch verstärken werde. Diesen Ausblick bestätigt auch das ifo Insititut, das einen deutlichen Anstieg des Wirtschaftsklima im ersten Quartal verzeichnet. So schreibt das Institut
„Die wirtschaftlichen Aussichten für die kommenden sechs Monate im Euroraum haben sich gegenüber dem Vorquartal spürbar verbessert und befinden sich in der Mehrheit der Euroländer im positiven Bereich.“
Keine Besserung wurden in den Ländern Griechenland, Portugal, Italien, Spanien und Zypern verzeichnet.
Vorschau auf die nächste Woche
Am Montag versuchen gleich 5 Euroländer Anleihepapiere an den Markt zu bringen. Besonderes Augenmerk sollte dabei die italienischen Papiere erhalten (11:00 MEZ) mit Laufzeiten 2015, 2020, 2022 und 2025.
Am Dienstag wird das Protokoll der australischen Notenbank veröffentlicht. Nachdem die Notenbank kürzlich den Leitzins um 0.5% gesenkt hat, werden Andeutungen für zusätzliche Senkungen erwartet. Um 14:30 werden einige wichtige Daten aus den USA erwartet und zusätzlich findet ein Treffen von EU-Wirtschafts- und Finanzministern statt.
Am Mittwoch versucht Frankreich einige Staatsanleihen an den Markt zu bringen (11:00), die englische Notenbank veröffentlicht den Inflationsbericht (11:30), EZB Präsident Draghi spricht um 16:00 und das FOMC Sitzungsprotokoll wird um 20:00 veröffentlicht.
Am Donnerstag bleiben einige europäische Börsen geschlossen (Christi Himmelfahrt).
Am Freitag beginnt ein G8-Treffen in Camp David (USA) und das Jahrestreffen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in England.
Alle wichtigen Wirtschaftsnachrichten für die kommende Woche finden Sie wie immer bei Forexfactory und bei Finanznachrichten.de für Quartalsberichte und spezielle Ereignisse.
Technische Analyse
EURUSD
Der EURUSD hat die wichtige Unterstützung bei 1.30 und 1.2970 unterbrochen. Weitere Abschläge halte ich nun für möglich. Einen erste weitere Unterstützung erkenne ich bei 1.2875. Wenn diese durchbrochen wird, könnte ich mir neue Tiefs unter 1.2600 vorstellen. Weitere Abschläge werden auch vom COT Report unterstützt.
GBPUSD
Der Cable (GBPUSD) stoppte kurz vor der Widerstandslinie (rote Linie) vor zwei Wochen und fiel seitdem. Der Wochenschlusskurs fiel nahe an der 50er Fibo aus. Ich bin mir noch nicht sicher, was diese Paar uns bieten wird. Wichtig wird sein, was der Kurs bei der momentanen 50er Fibo oder bei der 61.8er Fibo tut. Fällt der Kurs unter die 61.8er Fibo sehe ich weitere Abschläge.
DAX
Der DAX bildet eine Schulter- Kopf- Schulter Formation und fällt unter eine wichtige Unterstützung. Im Moment kämpft der Kurs noch an der Unterstützungslinie, die nun zur Widerstandslinie geworden ist bei 6532. Fällt der Kurs jedoch mit Tagesschlusskurs deutlich unter 6440, sehe ich weitere Abschläge für möglich.
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